Tor zur Stadt: Am Montag startet Testwoche für zukunftsfitte Bahnhofstraße
Alex Neumann (GF Firma netwiss), Beatrice Bednar (Bednar + Walcher), Gunnar Grandel (TU Wien), Vzbgm. Ronald Rabitsch (Referent für Stadtentwicklung und Verkehrsplanung) StR. Max Habenicht (Referent für Wirtschaft und Smart City) und Markus Letter (Abt. Klima- und Umweltschutz) stellten vor Ort das Programm für die Testwoche Bahnhofstraße vor. Foto: StadtKommunikation/Spatzek
Das Projekt ACCTRA ist ein wissenschaftliches Projekt – geleitet von der Technischen Universität Wien – mit starkem Anwendungscharakter. Es geht der Frage nach, wie Städte durch Maßnahmen im Mobilitätsbereich nachhaltiger, lebenswerter und zugänglicher für alle gemacht werden können. Das Projekt soll Erkenntnisse ermöglichen, wie durch Kommunikation, Beteiligung und das Ausprobieren vor Ort gute Ergebnisse im Sinne aller Betroffenen erzielt werden können. Darüber hinaus soll ein Grundstein für die zukünftige Entwicklung der äußeren Bahnhofstraße in Klagenfurt gelegt werden.
Unser Tor zur Stadt
Die äußere Bahnhofstraße ist das Tor zur Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee: Sie prägt den ersten Eindruck für Ankommende am Hauptbahnhof, fungiert als zentrale Verkehrsader in die Innenstadt und wird mit der Eröffnung der Koralmbahn Ende 2025 weiter an Bedeutung gewinnen. Fakt ist, dass die äußere Bahnhofstraße vom Bahnhof bis zur Landesregierung bald saniert werden muss. In Abstimmung mit der Stadt Klagenfurt beschäftigt sich das Forschungsprojekt ACCTRA daher damit, wie dieser Bereich dann auch zukunftsfit gestaltet werden kann – für Anwohnerinnen und Anwohner, Unternehmen, Pendlerinnen und Pendler sowie allen Besucherinnen und Besuchern der Landeshauptstadt.
Was wurde bis jetzt erarbeitet?
In einem ersten Schritt wurden Befragungen mit Anrainerinnen und Anrainern, Nutzerinnen und Nutzern auf der Straße, sowie Unternehmen und Organisationen der äußeren Bahnhofstraße durchgeführt. Insgesamt konnten bisher mehr als 250 Personen eingebunden werden. Die Ergebnisse zeigen, dass der Fußverkehr von besonderer Bedeutung für die äußere Bahnhofstraße ist und bei Anrainerinnen und Anrainern sogar stärker ins Gewicht fällt, als die Nutzung des Autos. Die Befragung von Personen im Straßenraum hat unter anderem sehr klar ergeben, dass im Rahmen der Testwoche dem Fuß- und Radverkehr mehr Raum gegeben bzw. die Aufenthaltsqualität verbessert werden soll – Ideen, die auch generell für die Zukunft der äußeren Bahnhofstraße relevant sind.
Testwoche 5. bis 11. Mai 2025
In der Testwoche soll gemeinsam mit den Nutzerinnen und Nutzern vor Ort erarbeitet werden, wie die äußere Bahnhofstraße als attraktives Tor zur Stadt gestaltet und zukunftsfit gemacht werden könnte. Zwei mögliche Gestaltungsprinzipien eines Boulevards – darunter die berühmte Promenade „La Rambla“ in Barcelona – sind nicht nur bildlich auf großen Transparenten dargestellt. Vor Ort können rund um den aufgebauten Infostand mögliche Lösungen im Straßenraum ausprobiert, diskutiert sowie über die Erhebungskarten bewertet und abgegeben werden. Darüber hinaus können weitere Ideen für die Zukunft der äußeren Bahnhofstraße eingebracht werden. Im Anschluss an die Testwoche erfolgt eine wissenschaftliche Auswertung und Beschreibung der Ergebnisse durch die Technische Universität Wien. Die Ergebnisse sind über die Website des Projektes zugänglich.
Statements der Projektpartner
„Mit dem wissenschaftlichen Projekt der TU Wien wollen wir ein Stimmungsbild der Nutzerinnen und Nutzer der Bahnhofstraße einholen und die Basis für weitere Planungsschritte schaffen. Durch abgeholte Fördermittel von EU und Bund wird das Projekt für die Stadt kostenneutral.“
DI Dr. Alex Neumann, Geschäftsführer Firma netwiss
„Wir arbeiten vor Ort mit den verschiedenen Interessensgruppen zusammen, um ein Ergebnis zu erhalten, dass allen etwas bringt. Dazu ist es wichtig, die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer der Bahnhofstraße zu verstehen. Die Erkenntnisse aus dem Projekt werden nicht nur für Klagenfurt interessant, sondern auch für andere Städte.“
Dipl. Ing. Gunnar Grandel, TU Wien (MOVE)
„Vor Ort zeigen wir zwei Mögliche Querschnitte von Boulevards als Gestaltungsideen. Auf einem verkürzten Abschnitt der Bahnhofstraße zeigen wir mit Tischen, Stühlen, Bänken, Rollrasen und Bäumen, was gestalterisch alles möglich sein kann.“
DI Beatrice Bednar, Bednar + Walcher Landschaftsarchitektur
„Wir schaffen mit dem Projekt eine Win-Win-Situation. Einerseits holen wir Förderungen von EU und Bund ab. Andererseits führen wir jetzt einen Bürgerbeteiligungsprozess durch, der später ohnehin verpflichtend gewesen wäre. Unser Ziel ist es, den öffentlichen Raum besonders zu stärken, um die Lebensqualität zu verbessern.“
Vizebürgermeister Ronald Rabitsch, Referent für Stadtentwicklung und Verkehrsplanung
„Das Projekt ACCTRA wird die Bedürfnisse der Nutzer der Bahnhofstraße wissenschaftlich genau erheben. Bei der zukünftigen Gestaltung dieses Verkehrsraum muss die Stadt darauf Rücksicht nehmen.“
Stadtrat Max Habenicht, Referent für Wirtschaft und Smart City
Information zu straßenbaulichen Maßnahmen in der Testwoche
Noch bis 13. Mai kommt es im Bereich der äußeren Bahnhofstraße ab Höhe WI’Mo in Richtung Süden auf einer Länge von 24 Meter zu Vor- und Nacharbeiten im Straßenraum für das ACCTRA-Forschungsprojekt. Von der Abteilung Straßenbau und Verkehr wurden temporäre Bodenmarkierungen an der Fahrbahn und im Parkplatzbereich angebracht. Es erfolgte eine Geschwindigkeitsreduktion auf 30 km/h. Bestimmte Querparkplätze in diesem Abschnitt können vorübergehend nicht genutzt werden.
Weitere Informationen
Details zum Projekt finden Sie auf der Projektwebseite: Tor zur Stadt – WELCOME und auf der Webseite des Smart Climate Labs: Smart Climate Lab