Fachtagung zum Schutz der Moore

In Klagenfurt fand die Fachtagung zum Thema „Moorschutz = Biodiversität * Klimaschutz“ statt. Experten sprachen über die Auswirkungen der Moore in der Stadtentwicklung, welche ökologische Bedeutung Moore haben und wie man sie am besten schützen kann. Mit der Tagung fand auch das zweijährige EU-geförderte Projekt „Moor4Klagenfurt“ seinen Abschluss.

Referenten und Organisatoren der Fachtagung für Moore, die im Seeparkhotel in Klagenfurt stattfand. Foto: Abt. Klima & Umweltschutz

Referenten und Organisatoren der Fachtagung für Moore, die im Seeparkhotel in Klagenfurt stattfand. Foto: Abt. Klima & Umweltschutz

Moore zählen zu den produktivsten und artenreichsten Ökosystemen, die es gibt. Sie gelten als wahre „Biodiversitäts-Hotspots“. Die nassen und feuchten Gebiete sind ideale Lebensräume für seltene Amphibien, Libellen, Vögel und Pflanzenarten und erhöhen die Artenvielfalt einer Region, besonders in der Nähe von Städten. Klagenfurt hat das Glück mit dem Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg eine große Fläche nahe der Stadt zu haben, die ideal für Moorböden ist.

Mit dem Projekt „Moor4Klagenfurt“ hat sich das Team der Abteilung Klima- und Umweltschutz unter der Leitung von Dr. Wolfgang Hafner zwei Jahre lang auf die Pflege, den Erhalt und die Renaturierung bestehender Moore und Sümpfe im Natura2000-Schutzgebiet und dem Ziegelteich bei Hörtendorf fokussiert. Zum Abschluss des Projektes wurde zu einer Fachtagung ins Seeparkhotel eingeladen. Experten der Abteilung Klima- und Umweltschutz und der umsetzenden Fachbüros von E.C.O. Institut für Ökologie und dem Verein Arge NATURSCHUTZ stellten die Ergebnisse und Erfolge des Biodiversitätsprojekts vor.

„Moore sind wichtige artenreiche Ökosysteme. Mit Projekten wie ´Moor4Klagenfurt´ leistet unsere Stadt einen aktiven Beitrag zum Erhalt wertvoller Naturschutzgebiete und setzt damit wichtige Impulse im Klima- und Umweltschutz."
Vizebürgermeister Patrick Jonke

„Durch das Projekt ´Moor4Klagenfurt´ist es gelungen die Themen Klimaschutz, Klimawandelanpassung, Biodiversität und den nachhaltigen Umgang mit Böden und Moorflächen in Einklang zu bringen."
Dr. Wolfgang Hafner, Leiter der Abteilung Klima- und Umweltschutz

Potentiale für zukünftigen Moorschutz und für Renaturierungsprojekte hat E.C.O. Institut für Ökologie aufgezeigt: mindestens 150 bis 300 Hektar Torfböden innerhalb des Stadtgebiets könnten unmittelbar durch Kleinmaßnahmen wieder in einen Kohlenstoff speichernden Zustand gebracht werden. Einen Ausblick auf den zukünftigen, sorgsameren Umgang mit Moorstandorten in Klagenfurt gab DI Robert Piechl, Leiter der Abteilung Stadtplanung, für das neue Stadtentwicklungskonzept Klagenfurt bekannt: Moorschutz wird als Ziel im STEK einfließen – Freihalten von Moorpotentialflächen und mehr Abstand zu Überschwemmungsbereichen und Gewässern ist in der Stadtentwicklung vorgesehen.

Neben weiteren wichtigen Fachvorträgen fand auch eine Exkursion ins nahe gelegene Schutzgebiet statt, um die Maßnahmenflächen vor Ort zu besichtigen.

Das Projekt wurde durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, mit Finanzierung von der Europäischen Union, gefördert.

Neben den genannten Maßnahmen zum Erhalt der Moore, war auch das Informieren der Bevölkerung über diese artenreiche Feuchtgebiete ein wesentlicher Teil. Die Abteilung Klima- und Umweltschutz der Stadt Klagenfurt hat zu diesem Thema u.a. eine interessante Broschüre erarbeitet.

Download der Broschüre "Natur in Klagenfurt - Moore" unter https://www.klagenfurt.at/stadtservice/klima-umwelt/infomaterial